Die neue Welt der Moderne

Die Vereinigten Arabischen Emirate (VAE) bilden eine Oase des politischen Friedens im Mittleren Osten. Als die arabische Revolution im Frühling einen Staat nach dem anderen erfasste, Staatsgebilde erschütterte und politische Strukturen umkrempelte, blieb es in den Emiraten ruhig. «Business as usual.» In Dubai herrschte eitel Freude und Sonnenschein – und just in den Tagen, als sich in Bahrain erstmals Widerstand regte, freute sich Scheich Chalifa bin Zayid Al Nahyan so sehr des Lebens, dass er als

Staatsoberhaupt der Emirate kurzfristig einen zusätzlichen Feiertag anordnete.

Wenn die Welt auf die VAE blickt, dann weil ein gigantisches Bauprojekt angekündigt oder vollendet wird. Dies in der Regel im glamourösesten der sieben Emi- rate, in Dubai. Die Region am Persischen Golf spielte seit Jahrhunderten eine wichtige Rolle in der Seefahrt. Der Hafen von Dubai war lange das weltweite Zen- trum des Perlenhandels. Im 20. Jahrhundert bescherte Erdöl den VAE grossen Reichtum, im dritten Jahrtausend suchen sie ihr wirtschaftliches Wohl unter anderem im Tourismus.


Willkommen zum Golfspielen an den Golf

Für ein Land, das überwiegend aus Wüste besteht, hat Dubai eine grosse Auswahl an erstklassigen Golfplätzen auf engem Raum. Exzellente Plätze mit elegant- luxuriösen Clubhäusern und ganzjährig schönes, warmes Wetter sprechen für die Destination und machen Dubai zu einem wahren Golfparadies.

Den Anfang machte der 20 Kilometer vom Stadtzentrum Dubais entfernt lie- gende Emirates Golf Club. Er war bei seiner Eröffnung 1988 der erste Gras- platz im Nahen Osten. Heute verfügt der Club über zwei meisterschaftswürdige 18-Loch-Plätze sowie einen 9-Loch- Kurzplatz. Auf dem Majilis Course fin- det jedes Jahr die Dubai Desert Classic statt. Den zweiten 18-Loch-Platz hat der Engländer Nick Faldo vor wenigen Jah- ren neu designt. Speziell ist das Club- haus, das eigentlich aus sieben Häusern mit Glasfronten besteht, ein jedes in der Form eines Beduinenzeltes erbaut.

Der 1993 eröffnete Dubai Creek Golf and Yacht Club liegt, wie der Name vermutenlässt, im Zentrum Dubais am Creek. Das Clubhaus mit seiner charakteristischen Architektur in Form eines aufgeblähten Dhau-Segels wurde schon auf Briefmarken und Banknoten verewigt. Beim 18-Loch Championship Course kommt auf 13 Löchern das Wasser der sechs künstlichen Seen ins Spiel – unbedingt genügend Bälle einpacken! Den 9-Loch-Flutlichtkurs sollte man unbedingt nach Desmond Muirhead auf dem 107 Hektar Einbruch der Dunkelheit spielen. Das grossen Gelände verteilt und so einen

Prickeln, wenn der Ball vom Tee zu den Flutlichtstrahlern empor steigt und an diesen vorbei in den Nachthimmel entschwindet, ist unvergesslich – da steht man am Abschlag und hofft, der Ball möge gut getroffen und damit gerade geflogen sein, ansonsten wird die Suche zum Glücksspiel.

Ein Highlight für Golfer ist The Montgomerie Golf. 14 künstliche Seen und 81 Bunker haben Colin Montgomerie und Championship Course mit Links-Charakter geschaffen. Typisch auch die riesigen und stark ondulierten Grüns. Der Platz verfügt über mehrere charakteristische Spielbahnen, unter anderem das spek- takuläre Par-5-Schlussloch mit fast 600 Metern Länge und einem Wasserhinder- nis vor dem Grün. Das «signature hole» aber ist die 13, ein Par 3 mit einem Inselgrün, das in der Form der Vereinigten Arabischen Emirate angelegt ist. Im 360-Grad-Radius um dieses Grün herum wurden Abschlagplätze angelegt, so dass sich dieses Loch auch dem regelmässigen Besucher immer wieder neu präsentiert.


Höchste Genüsse und glänzende Tradition

Was wäre eine Dubai-Reise ohne den Besuch eines gigantischen Bauwerks? Am 4. Januar des letzten Jahres ist der Burj Khalifa eröffnet worden – mit 828 Metern das höchste Gebäude der Welt. Er besitzt weltweit die meisten Stockwerke, nämlich 189, von denen 163 nutzbar sind. Das Gebäude beherbergt Büros, Wohnungen, ein «Armani»-Hotel, auf der 123. Etage (452 Meter über dem Boden) eine Aussichtsplattform mit Aussenterrasse, und seit Januar 2011 auch das höchste Restaurant der Welt: das «Atmosphere». Dieses liegt im 122. Stockwerk und bietet eine internationale Küche, die auf Frische basiert. Serviert wird, was der Gast will, denn in Dubai ist nichts unmöglich. Allerdings sollte man mit Sonderwünschen sparsam umgehen. Was nicht auf der Karte steht, wird zwar besorgt, doch kann dies einige Zeit in Anspruch nehmen – vom 122. Stockwerk runter in den Keller, um rasch ein paar Austern zu holen, dauert auch mit den ultraschnellen Personenliften einige Minuten.

Auch die Dubai Mall, mit seinen 1200 Geschäften das grösste Shopping Center der Welt, übt eine magische Anziehungskraft auf Besucher aus dem Ausland aus. Wer aber nach Landestypischem sucht, sollte einen Abstecher in den Gold Souk unternehmen. Der orientalische Goldmarkt liegt im historischen Stadtzentrum Dubais in Hafennähe, ist aber längst kein Geheimtipp mehr. Faszinierend sind die riesigen Mengen von Goldschmuck im arabischen Stil dennoch. Der Preis der Schmuckstücke hängt übrigens von de- ren Gewicht ab. Feilschen ist erlaubt, wer erst kurz vor Ladenschluss reinschaut, kann auf ein Schnäppchen hoffen – so der Händler bereits einen erfolgreichen Tag hinter sich hat.